Kaninchen
Neu ist in der Schweiz ein Impfstoff gegen den ansteckenden Kaninchenschnupfen zugelassen. Die Krankheit ist unter unseren Heimtieren weit verbreitet.
Der Ausbruch des Schnupfens wir begünstigt durch Zugluft, schwüle Hitze, Staub und Ammoniak in der Atemluft sowie Stress jeglicher Art. Die Krankheit kommt bei allen Altersklassen und Haltungsformen vor.
Der Schnupfen beginnt mit kurzem, trockenen Niessen und ungewohntem Verhalten, später kommt Nasenausfluss dazu. Durch das Nasenputzen mit den Vorderpfoten, sind oft auch Krusten an den Vorderbeinen zu sehen. Steigt die Infektion auf, kommt es zu Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen.
Die Grundimmunisierung umfasst 2 Impfungen im Abstand von 2 Wochen, danach wird eine halbjährliche Auffrischung empfohlen. Besonders vor Ausstellungen oder Tierheimaufenthalt empfiehlt es sich den Schutz aufzufrischen .An der Injektionsstelle kann es zu Hautreaktionen kommen. Nicht geimpft werden dürfen bereits erkrankte Tiere und Häsinnen im letzten Drittel der Trächtigkeit.
Haltung
Das Aussengehege sollte in Hör- besser noch in Sichtweite liegen. 2 - 3 Tiere benötigen mindestens 6m² Platz. Das Käfig sollte ein- und ausbruchsicher sein. Achtung – die Kaninchen haben sich schnell unterm Zaun durchgegraben wenn dieser nicht in die Erde eingelassen ist!
Die Kaninchenhaltung auf dem Balkon ist möglich, falls dieser nicht auf der Südseite liegt und für den Käfig ebenfalls eine Fläche von 6m² zur Verfügung steht. Im Winter müssen die Tiere durch herumhoppeln ihre Körpertemperatur aufrechterhalten können. Den Boden legen sie am besten mit Künstlichem Rasen aus, damit erzielen sie eine gute Isolation. Um das Bedürfnis nach Graben zu stillen, kann man in grossen Schalen Erde aufstellen.
Fütterung
Wasser und Heu sind das wichtigste! Der Tag muss mit frischem Heu beginnen, erst Stunden später darf Grünzeug angeboten werden, damit es nicht zu Blähungen kommt. Das Grünzeug muss frisch und sauber sein und darf nur in kleinen Mengen gegeben werden, sonst kriegen die Kaninchen Durchfall. Geeignet sind Endivien, Petersilie, Karotten, Sellerie und Äste von ungiftigen Sträuchern und Baumen. Kraftfutter brauchten die Tiere nur in ganz geringer Menge, da sie sonst zu fett werden und früher sterben. Ein Kaffeelöffel reicht in der Regel völlig pro Tag. Mehr braucht das Kaninchen nur wenn es sich von einer Krankheit erholen muss, gerade trächtig ist oder schon säugt, oder wenn es sehr kalt ist. Nicht verfüttert werden sollte altes Brot, es trägt nämlich nicht zur Abnutzung der Zähne bei und macht ihren Hoppel höchstens dick!
Krankheit
Woran erkennt man, dass Kaninchen krank sind?
Man kann die Atmung zählen, normalerweise machen Kaninchen 30 - 60 Atemzüge in der Minute. Nur wenn sie zu heiss haben (kein Schattenplatz oder Südbalkon), enorme Ängste haben (z.B. Marder oder Fuchs im Gehege) oder krank sind, zählt man eine höhere Atemfrequenz. Es kann auch Fieber gemessen werden. Wobei zu beachten ist, dass die Normaltemperatur deutlich über derjenigen des Menschen liegt. Bis zu 40.0° C sind normal. Sichere Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt sind nasse Stellen um und unter den Körperöffnungen oder ungewohnte Laute wie Niesen, Husten oder pfeifende Atmung.
A. Winterberger und Team