Weshalb man Katzen unbedingt kastrieren sollte
Bald ist es soweit und die Frühlingskätzchen werden gezeugt. Sobald die Tage wieder länger werden, hat die Paarungszeit Hochkonjunktur. Die Jungen vom letzten Jahr sind jetzt selber geschlechtsreif. Während in Österreich das Tierschutzgesetz die Kastration von Freigängern vorschreibt, sind bei uns erst die Tierschutzvereine bemüht, einzelne wilde Katzen einzufangen und zu kastrieren. Vielen Privatpersonen ist nicht bewusst, wie viel Katzenelend durch nicht kastrierte Hauskatzen entsteht. Eine Katze zieht pro Jahr zwei Würfe mit durchschnittlich 4 – 6 Jungen auf. Werden auch diese nicht an der Vermehrung gehindert, kommt es zu einem exponentiellen Wachstum der Katzenpopulation. Streuende Katzen können ihre vermeintliche grosse Freiheit kaum geniessen. Sie sind ständig auf der Suche nach Nahrung, aber nicht nur der Hunger quält sie, sondern auch Parasiten, diverse Krankheiten, die Witterung und der Mensch, viele sterben langsam an diesen widrigen Lebensumständen.
Deshalb empfiehlt es sich nicht nur weibliche sondern auch männliche Katzen zu kastrieren. Auch sie als Besitzer haben etwas davon, die Tiere bringen weniger Kampfverletzungen mit nach Hause, werden meist verschmuster und sind öfters zu Hause. In der Tierarztpraxis ist es eine Routineoperation. Da es sich um gesunde junge und kräftige Tiere handelt ist das Narkoserisiko minimal. Die Vorbereitungen beginnen am Vorabend nach der letzten Fütterung. Damit das Tier nüchtern zur Operation erscheint ist es wichtig, dass sie in der Nacht nichts zu fressen bekommen und auch das Frühstück muss ausnahmsweise ausfallen, eine verpasste Mahlzeit schadet der Katze nicht. Wasser darf sie jederzeit kriegen und hat somit keinen Durst.
Der grosse Tag selbst: Nach dem sich der Tierarzt versichert hat, dass das Tier nicht an Durchfall oder sonst einer Krankheit leidet, kriegt die Katze eine Narkosespritze. Nach kurzer Zeit wird sie müde und legt sich hin. Sobald die Spritze vollständig wirkt beginnen die Operationsvorbereitungen. Weil die Augen offen bleiben werden sie mit einer Salbe vorm Austrocknen geschützt, dann werden die Haare im Operationsgebiet entfernt und die Haut desinfiziert. Der Eingriff beim Kater ist etwas einfacher, seine Keimdrüsen, die Hoden befinden sich aussen am Körper, sie können relativ einfach frei präpariert und abgebunden werden, der abgebundene Samenstrang zieht sich dann zurück und die aneinandergelegten Wundränder verkleben innert kürzester Zeit. Etwas komplizierter ist es bei den Mädchen. Hier wird hinter dem Bauchnabel ein 1-2 cm langer Schnitt gemacht um danach mit einem speziellen Hacken die Eierstöcke vorzulagern und ähnlich den Hoden abzubinden. Die Bauchhöhle wird dann mit 2 Nähten, einer inneren und äusseren verschlossen. Jetzt noch den Rausch ausschlafen und ab nach Hause. Bereits am folgenden Tag ist den Tieren normalerweise nichts mehr anzumerken, nur die kahle Stelle verrät bis zum Nachwachsen der Haare, dass der Stubentiger kastriert ist.
Wir haben den ganzen Januar über noch freie Kastrationstermine und freuen uns auf ihren Anruf.
Bis bald, Anita Winterberger und Praxisteam